German Amateur Radio Station
Zur Anpassung meiner Inverted-L Antenne benötige ich eine
Ladespule um die viel zu kurze Vertikalantenne (bezogen auf die
Wellenlänge von 2190m) von 27m Höhe anzupassen. Als
Dachkapazität sind zwei jeweils 100m lange, horizontale Litzen in
Antennenhöhe gespannt. Bei einer gemessenen Antennenkapazität
von 1.570pF ergibt sich zur Resonanz (137 kHz), nach Maxwell eine
benötigte Zusatzinduktivität L = 845 µH. Zur Anpassung
einer Drachenantenne (100m) wird aber mehr L gebraucht, deshalb sollte
der Aufbau einen großen Variationsbereich zulassen.
Hier ein fiktives Beispiel, eine T-Antenne mit 14m Vertikalanteil und einer Dachkapazität von 70m Länge.
Wie das Rechenbeispiel zeigt, sind die Bodenverluste gewaltig. Von den
aufgebrachten 750 Watt Sendeleistung "verschwinden" 664 Watt im Boden.
82 Watt bleiben in der Ladespule hängen. Theoretisch abgestrahlte
Leistung 2.3 Watt.
Die Bodenverluste sind nur im geringen Maße beeinflussbar, gute
Erdung vorausgesetzt. Gelingt es aber die Spulenverluste zu reduzieren,
kommt das direkt der abgestrahlten Leistung zu Gute.
Es stellt sich nun die Frage nach einem geeigneten Spulenkörper.
Dieser sollte aus festem, nichtleitendem (das sollte klar sein, sonst
bitte gar nicht weiterlesen) Material sein. Im Internet finden
sich viele Variationen von Ladespulen. Die am meisten verbreitete ist
wohl, die Wicklung direkt auf dem Spuienkörper aufzubringen.
Problem dabei ist den festen Sitz der Wicklung zu ereichen. Ladespulen
stehen, in der Regel draussen. Bei Frost zieht sich der
Spulenkörper gerne zusammen, Resultat, die aufgebrachte Spule
rutscht. Grossflächiges Verkleben mit aufgepinseltem PATEX oder
anderen Klebern hilft zwar, vergrössert aber auch die
Kapazität der verklebten Spule gegen den Spulenkörper und
reduziert die Güte Q.
Die Güte einer Spule hängt vom Verhältnis induktiver Widerstand zu
Verlustwiderstand ab. In erster Linie ist der Formfaktor entscheidend, Längen/Durchmesser, sollte
für höchste Güte =/< 1 sein.
Die schädliche Wicklungskapazität muss so gering wie möglich gemacht werden,
das schafft man am besten mit Stegspulen und grossem Windungsabstand. Güten um 1200 sind auf die Art und Weise erreichbar.
Mit konventioneller Wickeltechnik kommt man auf Güten zwischen 600-900, mit
Eisenpulverkernen auf 400.
Noch ein Wort zur Litze. Am besten, aber teuer wäre ein Bewickeln
mit seidenumsponnener HF-Litze. Ich verwende hier 2,5mm²
hochflexibele Lautsprecherlitze, die gut zu Verarbeiten und
preiswert ist.
Genug der Theorie. Der von mit gewählte Spulenkörper ist ein
altes Kleiefass. Gibts beim Bauern "um die Ecke" für ein paar
Euro. Dieses Fass hat einen Aussendurchmesser von 58cm die bewickelbare
Länge ist 65cm.
Darauf habe ich acht Kabelkanäle als Stege geschraubt.
Zur Führung der Litze habe ich "entkernte" Lüsterklemmen verwendet.
Eine Reihe der Lüsterklemmen ist vollständig und erlaubt dadurch an jeder Windung "anzuzapfen"
Nun gehts ans einfädeln.
Nach dem Zusammenschrauben entsteht so die Wicklung mit ca. 60 Abgriffen.
Gesamtinduktivität = 1,6 mH mit dem im Fass eingebauten,
fernsteuerbaren Variometer sind so 400 µH - 1,9 mH abgedeckt.
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